Newsletter 32 vom 28.08.2002

0. Editorial: IBA-Stadtpfad-Eröffnung am 1. September
1. Experiment im Plattenbau: x-kurs am Stadtrand
2. SPN-X im Interview: "Sachsendorf ist überall."

Editorial

IBA-Stadtpfad-Eröffnung am 1. September

Der IBA-Stadtpfad in Sachsendorf-Madlow zeigt beispielhafte Projekte des Stadtumbaus in der Cottbuser Großsiedlung. Im Internet ist der schon jetzt zu besuchen www.iba-stadtpfad.de.
Vor Ort wird er am kommenden Sonntag eingeweiht.
Das Fest beginnt um 11.00 Uhr auf dem Stadtplatz an der Gelsenkirchener Allee unter dem großen Zelt. Für den musikalischen Rahmen sorgen bei freiem Eintritt das Collegium Musicum der Fachhochschule Lausitz, das demnächst nach Sachsendorf-Madlow ziehen wird, und die Punkband SPN-X, deren Mitglieder in der Siedlung aufgewachsen sind.

Experiment im Plattenbau

x-kurs am Stadtrand

Den IBA-Stadtpfad kann man natürlich auch nach der Eröffnung erkunden, an den einzelnen Stationen aufgestellten "Wegweiser" Erläuterungen bleiben genau wie die Internetseite erhalten.

Nur bei der IBA-Stadtpfad-Eröffnung allerdings kann man eine zusätzliche Station erleben: Das Haus Am Stadtrand 4-5.
Der leerstehende Plattenbau ist vom 28. August bis zum 1. September Schauplatz einer Aktion von x-kurs. Die Gruppe junger Landschaftsarchitekten, Städtebauer und Architekten wird während der viertägigen experimentellen Werkstatt das Haus "belagern" und mit kleinen Installationen im Gebäude und in der Umgebung versehen. Es geht der Gruppe darum, Stadt-Landschaft zu "inszenieren", das heißt, mit Licht, Farbe und anderen Materialien neue Stimmungen zu schaffen und hierdurch dem Plattenbau nach der Wohnnutzung und vor dem Rückbau eine neue Dimension zuzufügen.

www.xkurs.de

SPN-X im Interview

"Sachsendorf ist überall."

Den würdigen Abschluss des IBA-Stadtpfad-Festes bildet am Sonntag um 17.00 Uhr das Gratiskonzert von SPN-X. Im Interview mit Kristine Messenbrink von der Agentur Neels+Messenbrink erklärt Micha von SPN-X die besondere Beziehung der Bandmitglieder zu Sachsendorf-Madlow.

N+M: Ihr habt am Sonntag ein Konzert auf dem Neuen Stadtplatz in Cottbus-Sachsendorf? Was ist für Euch so speziell an diesem Konzert?

Micha (SPN-X): Das spezielle an diesem Konzert ist, dass der Einlaß frei ist. Und das wir unter einer so eigenwilligen Konstruktion von Zelt spielen, das ist schon was Besonderes.

Gibt es eine besondere Bindung zu diesem Stadtteil von Cottbus und wenn ja, wie würdet Ihr diese definieren?

Wir haben alle da mal gewohnt und sind da alle weggezogen. Das sagt doch schon alles, oder?

Das möchte ich jetzt schon genauer wissen, also warum seid Ihr aus Sachsendorf weggezogen?

Tja, das konnte man auf Dauer nicht ertragen, ständig diese Naziprügeleien. Und wer wohnt schon gerne im einem Schließfach?

Wo seid Ihr hingezogen? Nach Berlin?

Nein, mehr in die Umgebung um Cottbus.

Wir haben gehört, dass Ihr Eure ersten Proben in einem Tonstudio eines in Sachsendorf ansässigen Vereins abwickeln konntet? Wie kam es dazu?

Wir waren alle Zehnkämpfer und sportlich in diesem Verein involviert. Als wir aber festgestellt haben, dass staatliche Fördermittel nur noch für schauspielerische Fähigkeiten von Fußballspielern wirksam werden, haben wir uns entschlossen, unsere ganze Kraft in ein anderes Projekt zu stecken. Das ist nun das Musizieren. Und dafür nicht arbeiten. (lacht)

Spiegeln sich Themen zu diesem Stadtteil Sachsendorf oder verarbeitete Erlebnisse in diesem Stadtteil in Euren Liedertexten wider?

Speziell eigentlich nicht. Die Texte entstehen mehr so aus Spaß und Nonsens. (Pause) Tja, aber Sachsendorf ist überall.

Es soll einen Investor geben, der in Sachsendorf ein neues Einkaufscenter bauen möchte. In der Zeitung sah das alles ziemlich vielversprechend aus. Wie ist Eure Meinung dazu?

Die sollen bei all den baulichen Unternehmungen nur die Jugendclubs nicht vergessen.

Aha, wart Ihr also auch selber in diesen Jugendclubs?

Ja, in dem "Kleister-Club" und in dem "Back-Slash".

Und was ist mit "Onkel Toms Hütte"?

Klar, da waren wir früher bei jedem guten Konzert.

Was würdet Ihr Euch für Sachsendorf wünschen?

Erstens, dass am Sonntag ganz Sachsendorf zu unserem Konzert kommt. Zweitens weniger Plattenbauten und dafür mehr Grünflächen. Drittens mehr ausgelesene Gastronomie und vor allem mehr Biergärten.