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Pressemitteilung vom 19. März 2008

IBA-Themenjahr fokussiert Ideen für das Lausitzer Seenland

Die IBA Fürst-Pückler-Land entwickelt unter dem Motto „Seensucht Lausitz“ verstärkt wasserbezogene Projekte – Wettbewerbe und Schau(Bau)stelle geplant


Großräschen. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land startet mit der Seeteufelin Lucie als IBA-Maskottchen in ihr Themenjahr „Seensucht Lausitz“. Gemeinsam mit Partnern präsentiert die IBA neue Ideen und außergewöhnliche Projekte für das entstehende Lausitzer Seenland.


„Im Lausitzer Seenland tut sich viel. Der Landschaftswandel wird immer deutlicher und man kann fast zusehen wie der Ilse-See steigt. Auch die Diskussion um die künftige touristische Entwicklung dieser Region erreicht eine neue Qualität“, sagt IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Kuhn. „Das kürzlich präsentierte Integrierte Tourismuskonzept Lausitzer Seenland bestätigte die großen Chancen der Region, ein Tourismusmagnet zu werden.“ Neben den schiffbaren Verbindungen, die den Bootsverkehr und das Wasserwandern von See zu See möglich machen werden, stellten sich der Wassersport, der Radtourismus, der erlebbare Landschaftswandel, die Industriekultur und die IBA-Projekte als wesentliche Trümpfe heraus. „Den Tourismus, das neue wirtschaftliche Standbein der Region, möchten wir im Themenjahr durch die Präsentation außergewöhnlicher Projekte im Lausitzer Seenland besonders stärken“, so Kuhn.

Wettbewerbe bringen innovative Ideen

Die schiffbaren Verbindungen werden viele Möglichkeiten für mobile schwimmende Architektur bieten, die sich im gleichen Zuge zu einem imagetragenden Faktor für den neuen Wassertourismusstandort entwickeln wird. Mit einem offenen „Ideenwettbewerb zur Mobilen Schwimmenden Architektur“, der Anfang Juli ausgelobt wird, will die IBA den weiteren Planungsprozess beeinflussen. „Die Eigenschaften von schwimmendem Haus und Hausboot verschmelzen bei der mobilen schwimmenden Architektur und werden zu einer neuen Wohnform und Lebensweise führen“, erklärt Projektleiter Michael Feiler. „Die Überleiter bieten einerseits Chancen für ein ‚Wasserwanderwohnen’, andererseits führen sie auch zu Einschränkungen in Bezug auf bestimmte Maße.“ Herausforderungen seien nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität, das die mobile schwimmende Architektur auf den weiten Wasserflächen erfüllen muss, sondern auch die Klimatisierung, eine möglichst lange Nutzungszeit ohne erneute Wasser- und Stromversorgung sowie Abwasserentsorgung. Zudem sollen die Entwürfe der Wettbewerbsteilnehmer die Anforderungen, welche der Naturraum Wasser an die Raumorganisation und die Formgebung stellt, berücksichtigen.

Ein zweiter Wettbewerb ist im Rahmen des Projekts „SeeStadt Senftenberg“ im Sommer geplant. Bauingenieure, Architekten und Landschaftsarchitekten werden eingeladen, Entwürfe für die „SeeBrücke Senftenberg“ einzureichen. „Die Brücke soll nicht nur den künftigen Stadthafen prägen, sondern als neues städtisches Wahrzeichen der Stadt Senftenberg die attraktive Innenstadt mit dem Senftenberger See stärker in Beziehung setzen“, betont Projektleiter Volker Mielchen. „Die angestrebte markante Architektur der SeeBrücke soll sofort ins Auge fallen und von Wassertouristen als besondere Einladung in die Stadt Senftenberg verstanden werden.“

Schau(Bau)stelle macht Sanierungsanstrengungen erlebbar
Die Entwicklungen der schiffbaren Verbindungen spielen in diesem Themenjahr eine zentrale Rolle. Die Bauarbeiten an dem etwa ein Kilometer langen Kanal zwischen dem Senftenberger und Geierswalder See sind in vollem Gange. Das Bauwerk, das ein rein touristisches Infrastrukturprojekt ist und von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau- Verwaltungsgesellschaft (LMBV) projektiert und realisiert wird, stellt eine enorme technische Herausforderung dar. Zum einen muss durch eine Schleuse ein Höhenunterschied von etwa 2 Metern zwischen den Gewässern überwunden werden. Zum anderen wird der Fluss Schwarze Elster und die Bundesstraße 96 durch einen Schiffstunnel unterquert.
Damit Bürger und Touristen den Baufortschritt hautnah miterleben können, präsentieren IBA und LMBV eine Schau(Bau)Stelle, die im Rahmen der 6. Besuchertage Lausitzer Seenland, die vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 am Senftenberger See stattfinden, eröffnet wird. Bis zur Fertigstellung des Kanals im Jahr 2009/2010 soll eine begehbare Installation in Form eines aufgeständerten Bootes auf den Ort und das Projekt aufmerksam machen. „Das Boot wird nicht nur einen besseren Überblick ermöglichen, sondern in seinem Rumpf wird man auch Informationen zum Bauprojekt finden. Zudem hoffen wir, dass die Schau(Bau)stelle als außergewöhnlicher Anziehungspunkt überregionale Aufmerksamkeit weckt“, sagt Prof. Dr. Rolf Kuhn.

Landmarke schafft Weitblick
Mit der Eröffnung der Landmarke Lausitzer Seenland Ende August ist ein erstes IBA-Teilprojekt der Wasserlandschaft Sedlitzer See erfolgreich realsiert. Die Landmarke setzt als Orientierungs- und Aussichtspunkt an der Kanalmündung zwischen dem Geierswalder und Sedlitzer See ein sichtbares Zeichen für die Entwicklung des schiffbar verbundenen Kernbereichs. Die 30 Meter hohe Konstruktion aus Cortenstahl symbolisiert den Wandel von der Bergbau- zur Seenlandschaft und wird einen grandiosen Ausblick auf die vier umliegenden Seen eröffnen. Der Entwurf des Büros Giers + Giers ist das Ergebnis eines von der IBA im Jahr 2005 veranstalteten internationalen Wettbewerbs.

Ausstellung und Seenmodell auf den IBA-Terrassen
Rund 80.000 Gäste besuchten die IBA-Terrassen im Jahr 2007. Im Themenjahr „Seensucht Lausitz“ soll die Attraktivität der IBA-Terrassen und des Besucherzentrums noch weiter gestärkt werden. Auf eine Entdeckungsreise ins Kerngebiet des Lausitzer Seenlandes lädt die neue Ausstellung im Besucherzentrum ein. Steckbriefe informieren über die geplanten touristischen Nutzungsprofile der zehn schiffbar verbundenen Seen. Dieser 7000 Hektar große Seenverbund soll für Besucher auch über ein Seenmodell als Wasserinstallation im Spätsommer interaktiv erlebbar werden. Die 23 x 9,5 Meter große Installation wird auf der Terrasse 2 in einem Maßstab von 1:1250 abgebildet. „Mit dem Seenmodell sollen die Gäste eine sinnliche Vorstellung von der Dimension der Lausitzer Wasserlandschaft bekommen. Mit Schiffen werden Kinder das Seenland spielerisch entdecken können“, so IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn.

Floßbau-Camp für Jugendliche am Ilse-See

In einem Floßbau-Camp, das vom 18. bis zum 27. Juli 2008 im Rahmen der Schülerakademie Lausitz am Ufer des entstehenden Ilse-Sees stattfindet, werden Jugendliche eigenhändig zwei Hausflöße bauen, die im Sedlitzer See aufs Wasser gehen sollen. Ein weiteres Ziel des Camps ist es, dass sich die Schüler mit Fragen nach der zukünftigen Berufswahl auseinandersetzen. Ergänzend werden Persönlichkeits- und Leistungstests sowie Gespräche mit Personalleitern regionaler Unternehmen angeboten.

Abenteuer Lausitz pur
Von März bis Oktober können Abenteurer mit dem IBA-Tourenservice zu Fuß, per Rad, Kleinbus, Bus oder Jeep eine Entdeckungsreise ins Lausitzer Seenland starten. Die „Reise zum Mars“ führt in den ehemaligen Tagebau Meuro auf den Grund des künftigen Ilse-Sees. "Von der Wüste aufs Wasser" geht es bei der Rad- und Floßtour zum Sedlitzer See. Die „IBA-Blicks-Tour“ zeigt einen Querschnitt aus einigen IBA-Projekten. Die „Spritztour ins Lausitzer Seenland“ führt zur künftigen Landmarke, zu schiffbaren Kanälen und zum schwimmenden Ferienhaus am Partwitzer See. Die „Jeepsafari in und um den Tagebau Welzow-Süd“ verspricht atemberaubende Blicke auf bizarre Landschaften und riesige Bergbautechnik. Imposante Zeugnisse der 150-jährigen Industrietradition sind bei der Tour „Kohle, Kunst und Seenland“ zu erleben.

Das Themenjahr wird von Vattenfall Europe Mining & Generation, der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft (LMBV) und dem Wasserverband Lausitz (WAL) unterstützt.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13