english

newsletter 74 vom 24.11.2004


1. Weiter geöffnet: "Bewegtes Land" in Großräschen und Berlin
2. Weiter geholfen: IBA-Terrassen sind Tourist-Informationsstelle
3. Weiter geplant: "Landschaftsprojekt Welzow"
4. Weiter gedacht: IBA-Forum zu Europajahr 2006 - Mies Memory Box
5. Weiter geblättert: 2. Kapitel von "Alles verloren – alles gewonnen?"
6. Weiter genutzt: Ehemaliges Ledigenheim wach geküsst
7. Weiter geführt: Josef Kudelkas Fotoprojekt in Osteuropa


Weiter geöffnet

"Bewegtes Land" in Großräschen und Berlin

Zehn Veranstaltungshöhepunkte – vom "Anstoß" im April bis zum "Ausklang" Ende Oktober – liegen hinter uns, 130 Veranstaltungen insgesamt. Mit dem "Ausklang" hat die IBA-Werkschau 2005 zur Halbzeit der Internationalen Bauausstellung ihre Pforten geschlossen. Die zentrale Ausstellung "Bewegtes Land" hingegen bleibt weiter geöffnet: Bis 29. Februar 2006 präsentiert die Ausstellung auf den IBA-Terrassen in Großräschen den Landschaftswandel in der Lausitz und die Arbeit der IBA auf Europas größter Landschaftsbaustelle. Danach werden die Terrassen selbst zur "Baustelle": Im April beginnt das IBA-Europajahr 2006. Dazu wird die Ausstellung modifiziert und umgebaut.

Die Gestalter von "Bewegtes Land", mesh-Design aus Berlin, stellen derzeit im Rahmen der Ausstellung "Find the Gap - Neue Köpfe und Wege in der Architektur" in Berlin ihre Arbeiten vor. Die Exposition zum 25-jährigen Bestehen der Berliner Galerie Aedes (Hackesche Höfe, Berlin-Mitte) läuft noch bis zum 11. Dezember 2005.

www.aedes-galerie.de


Weiter geholfen

IBA-Terrassen sind Tourist-Informationsstelle

Auszeichnung für den IBA-Besucherservice: Die IBA-Terrassen in Großräschen sind jetzt Anerkannte Tourist-Informationsstelle (ATIS). Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) in Frankfurt am Main verleiht den ATIS-Status an touristische Serviceeinrichtungen in ganz Deutschland. In Brandenburg gibt es derzeit über 50 ATIS. Im Lausitzer Seenland sind die IBA-Terrassen nun nach Informationsstellen in der Stadt Senftenberg, am Senftenberger See und am Eurospeedway Lausitz die vierte offiziell anerkannte touristische Info-Stelle mit dem markanten roten Symbol "i" für "Information". Mit diesem Status wird anerkannt, dass sich die IBA-Terrassen immer mehr zu einem bedeutenden Besucherzentrum entwickeln. Gäste konnten sich hier schon bisher nicht nur über die Tourenangebote, Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekte der IBA informieren sondern bekamen auch Informationen über die weiteren touristischen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Einrichtungen der Region – von Kahnfahrten im Spreewald über Ski-Sport im "Snowtropolis" bis zu den Veranstaltungen am Eurospeedway Lausitz. Zukünftig werden auch Auskünfte zu Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie gegeben und viele touristische Angebote im Lausitzer Seenland gebucht werden können.

www.niederlausitz.de


Weiter geplant

"Landschaftsprojekt Welzow"

Neustart für eines der größten IBA-Projekte: Das unter "Wüste/Oase Welzow" bekannte Projekt wird unter dem Arbeitstitelneu "Landschaftsprojekt Welzow" neu konzipiert. Das Projekt hatte in der Region Schlagzeilen gemacht, da sich Bürger der betroffenen Gemeinden gegen das frühere Konzept aussprachen. Bei einem Treffen im September mit Vertretern der betroffenen Gemeinden Neupetershain, Drebkau, Welzow und Spremberg, des Unternehmens Vattenfall, der Planungsbüros sowie der Fachvertreter von Forst und Landwirtschaft und des Bauministeriums als Träger der Braunkohleplanung wurde vereinbart, zukünftig an diesem "Runden Tisch" noch enger zusammenzuarbeiten. Ziel ist ein besonderes Landschaftsprojekt mit regionaler Zustimmung und überregionaler Ausstrahlung, das bis Mitte nächsten Jahres als neuer Entwurf vorliegen soll.
IBA-Ansprechpartnerin: Brigitte Scholz, scholz@iba-see.de


Weiter gedacht

IBA-Forum zu Europajahr 2006 - Mies Memory Box

Das IBA-Halbzeitjahr 2005 ist kaum vorbei, da geht es schon mit dem nächsten Themenjahr weiter: Das bevorstehende IBA-Europajahr 2006 war Thema beim 10. IBA-Forum am 23. November in Großräschen. Prof. Rolf Kuhn stellte den Teilnehmern das Programm des nächsten Jahres vor. In Fachkonferenzen und Workshops wird sich die IBA mit ihren internationalen Partnern 2006 der Themen Landschafts- und Strukturwandel, Stadtumbau und Tourismus aus europäischer Perspektive annehmen. Höhepunkte des kommenden Jahres werden sieben Kulturfeste sein, bei denen sich von April bis Oktober 2006 europäische Partnerländer auf den IBA-Terrassen darstellen.
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde außerdem das IBA-Teilprojekt "Mies Memory Box": Thies Schröder (ts redaktion, Berlin) präsentierte einen avantgardistischen, mobilen Ausstellungscontainer, in dem die weitgehend unbekannte Geschichte des "Haus Wolf" dokumentiert werden soll. Das zerstörte ehemalige Landhaus in Gubin ist das moderne Erstlingswerk von Ludwig Mies van der Rohe.
Ausgerechnet das kleine Guben/Gubin war damit Ausgangspunkt für fundamentale Veränderungen in der Architekturgeschichte.
Im Frühjahr 2006 eröffnet die "Mies Memory Box" am Originalstandort in Gubin und wird anschließend in Berlin, Dessau, Dresden sowie Wroclaw (Breslau) und Brno (Brünn) zu sehen sein.
Das Projekt wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

www.kulturstiftung-des-bundes.de


Weiter geblättert

2. Kapitel von "Alles verloren – alles gewonnen?"

Im April hatte "Alles verloren – alles gewonnen?" Prämiere. Im Juli wurde die Theaterinszenierung in der Tagebaugrube Meuro erneut aufgeführt (siehe Newsletter 68). Das Zuschauer- und Medieninteresse war jeweils riesig, die Nachfrage nach weiteren Terminen oder einer Fortsetzung groß. Auch die Beteiligten selbst, die ehemaligen Bewohner des abgebaggerten Großräschener Ortsteils Bückgen, stellten fest, dass sie ihre Geschichte(n) noch nicht fertig erzählt hatten.
Daher wird nun (September 2005 bis Januar 2006) das zweite Kapitel von "Alles verloren - alles gewonnen?" aufgeschlagen, nach dem Motto: "Die Experten sind wir - Lösungen jenseits gewohnter Denkpfade". Bürger verschiedenen Alters können ihre Anliegen und Fragen, ihre Wünsche und Träume zusammentragen. Aufbauend auf den Erfahrungen der Aufführungen im Tagebau, vor allem auf dem wieder erwachten Gemeinschaftssinn, haben sich unter Leitung von Jürg Montalta zwei Arbeitsfelder herauskristallisiert. Zum einen recherchieren die Teilnehmer zum Thema "Was ist Heimat?", zum anderen soll Bückgen im Kleinen wieder "auferstehen": Großräschener Jugendliche restaurieren derzeit ein altes Modell von Bückgen und ein Teil des echten Bückgen, der nicht überbaggert wurde, soll wieder hergestellt werden. Dabei handelt es sich um "Kaspers Teich", ein ausgetrockneter Teich, der früher ein beliebtes Ausflugsziel war. Montalta:"Am 21. Januar 2006 werden wir erste Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen“.
Eine Dokumentation mit den Geschichten aus Bückgen und Fotos der Inszenierung erscheint voraussichtlich ebenfalls im Januar.


Weiter genutzt

Ehemaliges Ledigenheim wach geküsst

Die Sanierung des 1923 erbauten ehemaligen Ledigenwohnheims in Großräschen macht große Fortschritte. Derzeit wird mit Fördermitteln (siehe Newsletter 72) das Dach des unmittelbar neben der IBA-Geschäftsstelle stehenden Ledigenheims neu gedeckt. Im Inneren des schlossartigen Gebäudes ist bereits ein Büro für die "Agentur für Kunst und Architektur" entstanden. Von hier aus arbeiten Agenturinhaber Rainer Düvell und seine Mitarbeiter an einer Wiederbelebung des jahrelang ungenutzten Ledigenheims. Verschiedene Modelle sind angedacht.
"Lausitzwerkstatt" heißt eine der Ideen, die eine sozio-kulturellen Nachnutzung mit Künstlerateliers, Café und Übernachtungsmöglichkeiten vorsieht.
Mit einer Ausstellung während der 3. Besuchertage Lausitzer Seenland und einem einwöchigen Studenten-Workshop war das Ledigenheim bereits 2005 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und hat sich als Raum für kreative Ideen bewährt. Auch für 2006 sind verschiedene kulturelle Veranstaltungen geplant - die Zwischennutzung des Ledigenheims ist somit gesichert. Ob die "Lausitzwerkstatt" über das Jahr 2006 hinaus mittel- oder langfristig arbeiten kann, hängt nicht zuletzt davon ab, ob eine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden wird. Diskutiert werden verschiedenen Trägermodelle, wie das einer Stiftung, an der sich die Stadt Großräschen als Eigentümerin, Firmen und Privatleute beteiligen.

www.lausitzwerkstatt.de


Weiter geführt

Josef Kudelkas Fotoprojekt in Osteuropa

Seit mehreren Jahren arbeitet der bekannte gebürtige tschechische Fotograf Josef Kudelka an einem Projekt über Kohlereviere in Tschechien, Polen und Ostdeutschland. Schon Mitte der 1990er Jahre bereiste er die sich drastisch wandelnden Tagebaulandschaften. Nun, nach einem Jahrzehnt, war er wieder im Lausitzer Revier auf Motivsuche für seine eindrucksvollen Panoramafotos. Im nächsten Jahr wird er sein Projekt abschließen.
Die Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus und die IBA unterstützen Kudelka bei seinem Projekt.

www.kunstmuseum-cottbus.de

zurück

letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13