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Newsletter 113 vom 7. August 2009

Internationale Bauausstellung (IBA)
Fürst-Pückler-Land

1. Eröffnet: Zweites Haus schwimmt auf sächsischem Bergbausee
2. Besucht: Minister Dellmann auf Sommerreise im Seenland
3. Angemerkt: Einige Plätze für die IBA-Konferenz noch offen
4. Ausgezeichnet: Fürst-Pückler-Radweg glänzt mit vier Sternen und Tourenbuch
5. Bekannt: Lübben beschließt Millionenförderung fürs "Wasserreich Spree“
6. Entdeckt: Auf dem „Sandpfad“ zum Cottbuser Ostsee
7. Gedruckt: Dokumentation zum Wettbewerb Stadthafen Senftenberg
8. Reingeklickt: Kamera überträgt das Wachsen des Ilse-Sees ins Internet
9. Gefilmt: Rapunzel auf dem Grund des Ilse-Sees

(1) Eröffnet:

Zweites Haus schwimmt auf sächsischem Bergbausee

Ein weiterer Meilenstein der schwimmenden Architektur im Lausitzer Seenland ist erreicht. Viereinhalb Jahre träumte Thomas Wilde seinen Traum von Häusern auf dem Geierswalder See. Anfang Juli ging sein futuristisch anmutendes Modulhaus „ar-che“ aufs Wasser und kürzlich wurde es als Referenzhaus eröffnet. Es bildet den Auftakt für den geplanten schwimmenden Wohnhafen „Scado“ mit insgesamt 20 Häusern auf dem Wasser und neun Häusern auf dem Land. Entworfen wurde das Haus und seine Innenarchitektur von Kerstin Wilde, die dafür im Jahr 2008 mit dem brandenburgischen Designpreis ausgezeichnet wurde. Die Halbbogenarchitektur und der Einsatz von Stahl und Glas geben diesem in Modulbauweise gefertigten Bauwerk einen markanten Charakter. Es bietet eine flexibel nutzbare Fläche von 97 Quadratmetern sowie ein Sonnendeck mit 22 Quadratmetern. Thomas Wilde, Geschäftsführer von steeltec 37 und der Wilde Metallbau GmbH, ist der Investor des Projekts. Anlässlich der Eröffnung lobte IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn den Mut des brandenburgischen Geschwisterpaares: „Beide setzen den IBA-Gedanken eins zu eins in der Lausitz um und haben mit diesem schwimmenden Haus nicht nur eine neue Attraktion im Lausitzer Seenland geschaffen, sondern sie bauen mit dieser Wohnform auch an einem Markenzeichen für die Wasserlandschaft.“

(2) Besucht:

Minister Dellmann auf Sommerreise im Seenland

Dieser Tage informierten sich Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (r) und Clemens Appel (2. v. r.), Chef der Brandenburgischen Staatskanzlei, über die Entwicklungen im Lausitzer Seenland und über das IBA-Finale 2010. Nach der Besteigung der 30 Meter hohen Landmarke führte die Reise zur „Schaubaustelle“ am Kanal zwischen Senftenberger und Geierswalder See und zum WAL-Gebäude in Senftenberg, wo auch der künftige Stadthafen entstehen soll. Dellmann zeigte sich überzeugt von der guten Anlage der Investitionsmittel, sei es bei der Landmarke, dem 20 Millionen Euro teuren Kanalprojekt oder dem geplanten Stadthafen, der neun Millionen Euro kosten wird. Zudem würdigte er die Arbeit von LMBV, IBA und der Stadt Senftenberg und versprach einen ersten Spatenstich für den Stadthafen zum IBA-Finale 2010.

(3) Angemerkt:

Einige Plätze für die IBA-Konferenz noch offen

Die Konferenz „Chance: Bergbau-Folge-Landschaft“ nähert sich mit großen Schritten. Vom 15. bis zum 17. September kann auf den IBA-Terrassen über die Gestaltung von Landschaften nach dem Bergbau mit einem internationalen Publikum diskutiert werden. Rund 130 Anmeldungen sind bereits verzeichnet. Einige wenige Plätze sind noch frei und Interessierte haben bis zum 31. August die Möglichkeit, sich anzumelden.
Nicht nur die Vorträge von 24 Referenten aus verschiedenen Bergbauregionen der Welt versprechen neue und interessante Einblicke. Jetzt wurden auch auf Basis der Erfahrungen in der Lausitz und des internationalen Austausches „10 Thesen zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften“ mit einem Expertengremium formuliert. Ziel der Thesen ist ein gemeinsames Verständnis zum Umgang mit diesen Landschaften. Zudem werden sie Ausgangspunkt für die Diskussion einer „Lausitz Charta“ sein, die im Rahmen der Konferenz verabschiedet werden soll. Teilnehmer können die Thesen bereits im Vorfeld im Online-Forum diskutieren.
Programm

(4) Ausgezeichnet:

Fürst-Pückler-Radweg glänzt mit vier Sternen und Tourenbuch

Der 500 Kilometer lange Fürst-Pückler-Radweg in der Lausitz gehört zu Deutschlands schönsten Fernradwegen. Kürzlich wurde er zum zweiten Mal vom Bundesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs e.V. (ADFC) mit vier von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet. Das Gütesiegel bescheinigt dem Radweg für die nächsten drei Jahre Qualität. Fahrradfahrer sind hier ganz ausgezeichnet unterwegs: Der Weg ist gut befahrbar, sicher und bietet ein vielfältiges touristisches Angebot sowie zahlreiche Bett+Bike Unterkünfte entlang der Strecke. Die Route, die nahezu alle IBA-Projekte miteinander verknüpft, wurde 2005 als erster deutscher Radweg in einer Modellzertifizierung mit vier Sternen ausgezeichnet. Jetzt wurde die Ausschilderung erneuert und aktualisiert. Eine kleine blau-weiße Pyramide weist den Weg durch 500 Jahre Zeitgeschichte der brandenburgischen und sächsischen Lausitz.
Auch das neu erschiene Bikeline-Tourenbuch vom Esterbauer Verlag (ISBN 978-3-85000-258-5) bietet Radlern Orientierung. Auf 120 Seiten sind präzise Karten, genaue Streckenbeschreibungen, zahlreiche Stadt- und Ortspläne sowie Hintergrundinformationen, touristische Tipps und ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis zu finden. Das Tourenbuch kostet 12,90 Euro und kann auf den IBA-Terrassen und im Handel erworben oder bei Rita Sandner, Email sandner@iba-see.de bestellt werden.

(5) Bekannt:

Lübben beschließt Millionenförderung fürs "Wasserreich Spree“

1,5 Millionen Euro will die Stadt Lübben für die Realisierung des Besucherinformationszentrums „Wasserreich Spree“ bereitstellen. Das haben die Stadtverordneten kürzlich einstimmig beschlossen. Im Rahmen der IBA wird an dem Projekt gearbeitet. Das Infozentrum soll über die Grenzen der Spreewaldstadt hinaus strahlen und mehr Touristen in die Stadt bringen. Im November 2008 gewann die Hamburger Leisureworkgroup GmbH den Wettbewerb um ein Ausstellungs- und Betreiberkonzept für das geplante Besucherzentrum südlich der Lübbener Schlossinsel. „Für uns war es wichtig, dass die Stadt ein starkes Signal für dieses Projekt setzt", so IBA-Projektbetreuer René Gottschalk, "Das hilft bei den Verhandlungen mit Projektpartnern." Die geplante Investitionsumme liegt bei 18 Millionen Euro.

(6) Entdeckt:

Auf dem „Sandpfad“ zum Cottbuser Ostsee

Am 18. August laden die Lausitzer Rundschau, das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und die IBA zu einer erlebnisreichen Radtour auf dem „Sandpfad“ ein. Interessierte sind zur direkten Erfahrung mit dem märkischen Sand in der Landschaft um Cottbus eingeladen. Brigitte Scholz, Projektleiterin bei der IBA, und Jörg Sperling vom Kunstmuseum werden die Tour begleiten und Einblicke in die Erdgeschichte der Lausitz sowie Informationen zum Masterplan Cottbuser Ostsee geben. Die Entdeckertour dauert etwa viereinhalb Stunden und führt vom Kunstmuseum über 6 Stationen zum Aussichtspunkt West am Tagebau Cottbus-Nord und zum Aussichtsturm Cottbuser Ostsee, wo auch ein Mittagsimbiss organisiert wird. Weiter geht es zu den Binnendünen der Merzdorfer Alpen, zum ehemaligen Kalksandsteinwerk und weiter zu den Herzogsbergen, zum Pückler Park Branitz und zurück zum Dieselkraftwerk. Der 20 Kilometer lange Fahrradrundkurs startet um 10 Uhr am Kunstmuseum Dieselkraftwerk. Wer den „Sandpfad“ auf eigene Faust erkunden möchte, der kann sich den „Sandführer“ zur Hilfe nehmen.

Sandpfadführer (350.3 KB)

(7) Gedruckt:

Dokumentation zum Wettbewerb Stadthafen Senftenberg

Eine 71-seitige Dokumentation zeigt jetzt alle Preisträgerarbeiten und Ankäufe zum architektonisch-landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb Stadthafen Senftenberg. Dieser wurde im Herbst 2008 gemeinsam von der Stadt Senftenberg und der IBA ausgelobt und im März 2009 entschieden. Das Preisgericht entschied sich einstimmig für den Entwurf des Berliner Landschaftsarchitekturbüros bgmr, ASTOC Architects & Planners aus Köln und der Dresdner Gesellschaft für Umweltsysteme ECOSYSTEM SAXONIA. Gegenstand des Wettbewerbes war der Entwurf des künftigen Stadthafens auf der Grundlage einer städtebaulichen Studie und eines vorläufigen Nutzungskonzepts. Gesucht war ein Freizeithafen mit Promenade, welcher der Stadt ein neues Markenzeichen im Lausitzer Seenland geben soll. Der Wettbewerb umfasste die Hafenanlagen, die Freianlagen und die dem Hafenbetrieb funktional direkt zugeordneten Gebäude sowie eine in den See ragende Brücke mit Anleger. Interessierte können die Wettbewerbsdokumentation für 7,50 Euro auf den IBA-Terrassen erwerben oder bei Rita Sandner, E-Mail sandner@iba-see.de bestellen.

(8) Reingeklickt:

Kamera überträgt das Wachsen des Ilse-Sees ins Internet

Die Stadt Großräschen hat eine Web-Kamera installiert, die den Wandel der Landschaft am Ilse-See und das Ansteigen des Wasserspiegels dokumentieren soll. An der vom Landschaftsarchitekten Wolfgang Joswig geschaffenen Stahlkonstruktion, die auf dem Aussichtspunkt Victoriahöhe wie ein Bug in die Landschaft hineinragt, werden die Fotos gemacht. Alle fünf Minuten wird ein Bild vom Ilse-See und den IBA-Terrassen eingespeist. Zwei 90-Grad-Objektive ermöglichen den Panoramablick im Internet. Web-Cam

(9) Gefilmt:

Rapunzel auf dem Grund des Ilse-Sees

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat im Juli eine Szene des Märchenfilms Rapunzel im ehemaligen Tagebau Meuro gedreht. Am Askanierturm in der brandenburgischen Schorfheide ließ Rapunzel, die von Luisa Wietzorek gespielt wird, ihr Haar herunter, bevor sie am Ende des Märchens von der bösen Zauberin in die „Wüstenei“ verbannt wird. Suzanne von Borsody übernahm diese Rolle und lockte den Prinzen, gespielt von Jaime Ferkic, in dieser Szene an den Abgrund im stillgelegten Tagebau. Der Film, der im Rahmen der ARD-Märchenreihe „Acht auf einen Streich“ und unter der Regie von Bodo Fürneisen gedreht wurde, wird vermutlich am 1. Januar 2010 im Ersten ausgestrahlt.


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13