Newsletter vom 21. September 2010Internationale Bauausstellung (IBA) |
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(1) Und es wurde Licht:IBA-Finale mit über 4000 Lichtmachern am Sedlitzer SeeAm Samstagabend verabschiedete sich die Internationale Bauausstellung mit ihrem Kunstprojekt „Paradies 2“ von der Region. Tausende Lichtträger strömten an den Sedlitzer See und machten dort stellvertretend für das neu entstehende Lausitzer Seenland Licht. Unter dem Motto gemeinsam „Auf zu neuen Ufern“ versammelten sich mehr als 4.000 Menschen mit ihrer Taschenlampe um den erst zur Hälfte gefluteten Bergbausee, an dem vier IBA-Projekte verortet sind. Die 12 Kilometer lange Menschenkette und 500 Trommler und Fanfaren schickten unter der Regie von Jürg Montalta Licht- und Klangsignale über den See. Montalta zeigte sich überwältigt: „Dass sich so viele Menschen mit ihren Lampen aufgemacht haben, um Teil des Kunstwerks zu werden, ist sagenhaft. Dieser zarte Lichtzauber und die Stimmung vor Ort hatten eine unglaubliche Kraft.“ Mit dieser Inszenierung fand das Kunstprojekt, in dem 15.000 Macher und Besucher involviert waren, auch seinen Abschluss. Ein Panorama der Lichtskulptur gibt es auf der Webseite von Jörg Friebe zu sehen: IBA-Panorama auf Lausitz-Bild.de |
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Foto: Jörg Friebe/ www.lausitz-bild.de |
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(2) Das Niveau halten:Lausitz-Charta der IBA unterzeichnetMinisterpräsident Matthias Platzeck hatte im Vorfeld der Licht-Klang-Skulptur zum Festakt in die Neue Bühne Senftenberg geladen, musste sich aus persönlichen Gründen jedoch von Innenminister Rainer Speer vertreten lassen. Vor rund 250 Gästen machte der Minister in seiner Festrede deutlich, dass die IBA eine Landmarke in politischer und zeitlicher Dimension gesetzt habe und er hoffe, dass die visionäre Kraft in der Region nicht abreißt. Nach Ansicht des ehemaligen Geschäftsführers der IBA Emscher Park, Karl Ganser, habe sich auch viel zum Positiven verändert, als anhand der realen Möglichkeiten damals zu erwarten war. "Es gibt immer noch sehr, sehr viel zu tun. Ein Aufatmen und Pausieren nach der IBA kann sich die Region aber nicht leisten. Schließlich dürfte es schwer genug sein, die entstandene Kulturlandschaft mit den hochwertigen IBA-Projekten auf dem jetzigen Niveau zu halten. Das ist keine Aufgabe, die sich zum Nulltarif lösen lässt, wird aber der Gradmesser für einen nachhaltigen Erfolg der IBA in der Lausitz sein", so Ganser. |
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(3) Von IBA zu IBA:Staffelstab wandert aus der Lausitz in die SchweizSeit ca. 100 Jahren gibt es das Planungsinstrument einer Internationalen Bauausstellung, das zum Einsatz kommt, wenn außergewöhnliche stadträumliche oder - mit der IBA Lausitz erstmals - landschaftliche Probleme anstehen. Auf der letzten Fachexkursion der IBA wird der Staffelstab an die IBA Basel übergeben. Sie übernimmt nach dem Festakt am 15. Oktober 2010 offiziell ihre Arbeit auf und stellt sich ihrer Herausforderung: der Gestaltung eines multinationalen Raumes rund um Basel im Dreiländereck der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Zukünftige Entwicklungen sollen miteinander abgestimmt werden und Grenzen im Städtebau wie im Alltag der Menschen fallen. Eine Schweizer Delegation war bereits zum Finale in der Lausitz und stimmte sich auf den feierlichen Akt der Staffelstabübergabe ein. |
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(4) Das letzte Mal IBA:Der Fachbeirat zog zum Finale BilanzDer IBA-Fachbeirat hatte sich am 19. September ein letztes Mal in Großräschen zusammengefunden und Bilanz gezogen. Die 26 Mitglieder des IBA-Fachbeirats, darunter international renommierte Fachleute und Wissenschaftler sowie Vertreter aus der lokalen und regionalen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, trafen sich zweimal im Jahr und berieten die IBA in wichtigen Entscheidungen. Mit der IBA habe es die Lausitz auf ein internationales Parkett geschafft und werde als spannende Region wahrgenommen. Die IBA habe dazu begetragen, Kirchturmdenken zu verdrängen und viele Köpfe in der Region überzeugt, gemeinsam für eine große Idee zu kämpfen und tragfähige Konzepte zu entwickeln. Viele betonten in ihrem Resüme, dass sie selbst auch viel durch die Zusammenkünfte gelernt hatten. Mit dem Kunstprojekt "Paradies 2" habe das Finale einen guten Abschluss und die IBA auch den nötigen Bogen zu den Menschen in der Region gespannt. Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass es nun wichtig sei, das Ganze als Gesamtdarstellung aufzuarbeiten, um den IBA-Prozess nachvollziehbar zu machen. Das von IBA-Geschäftsführer Prof. Kuhn favorisierte Studierhaus im IBA-Haus mit einer Dokumentationsstelle sei ein richtiger Weg. |
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(5) Von Blumen und Licht:IBA-Kunstprojekt begeisterte PlessaEine Woche vor dem IBA-Finale am Sedlitzer See hatte Regisseur Jürg Montalta auch die Gemeinde Plessa erstrahlen lassen. Mehr als 1500 Menschen beteiligten sich an dem Kunstprojekt und wirkten aktiv mit. Das Paradies begann mit einem muskalischen Kaffeekränzchen im Kulturhaus, das als Architekturdenkmal unter Denkmalschutz steht. Als Erinnerung an die imposanten Blumenfeste, die bis in die 1960er Jahre Tradition in Plessa waren, wurde zeitgleich der Platz des Friedens vor dem Kulturhaus in ein riesiges Blumenmeer verwandelt. Als sich langsam die Dämmerung über den Ort senkte, blieben alle Lichter aus und die Besucher tauchten die Bahnhofstraße in ein imposantes Lichtermeer. Tausende Lichter wiesen den Weg in Richtung Erlebnis-Kraftwerk Plessa. Eine Licht-Klang-Installation ließ die Besucher andächtig staunen über die Schönheit und Erhabenheit dieses Giganten der Technik. Hier im ältesten Braunkohlekraftwerk Europas klang der paradiesische Abend mit kulinarischen Köstlichkeiten und Tanz aus. |
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(6) Mit guten Ideen zum Erfolg:Brandenburgischer Tourismustag auf den IBA-TerrassenBereits zum 18. Mal treffen sich Touristiker aus dem Land Brandenburg, um sich über ihre Arbeit auszutauschen. Treffpunkt sind aus Anlass des IBA-Abschlussjahres am 29. und 30. September die IBA-Terrassen in Großräschen. Die Tagung beginnt mit einem Rundgang durch die aktuelle IBA-Ausstellung "Die Neueroberung einer Landschaft". In verschiedenen Werkstätten werden dann Fragen zu Tourismus in neuen Landschaften, zu barrierefreiem Reisen und modernen Formen des Wassertourismus diskutiert. Die IBA bringt ihre Erfahrungen mit Touren durch aktive und ehemalige Tagebaue nicht nur in die Debatte ein - am Abend gehen die Tagungsteilnehmer auf Jeep-Safari und auf eine "Reise zum Mars". Am zweiten Tag werden die Ergebnisse der Werkstattgespräche zusammengeführt. Neben weiteren Vorträgen steht dann die Verleihung der Gütesiegel im Rahmen der Kampagne "ServiceQualität Deutschland in Brandenburg" auf der Tagesordnung. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.ltv-brandenburg.de |
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(7) IBA macht Stopp in Berlin:Realstadt-Ausstellung im Kraftwerk MitteVom 2. Oktober bis zum 28. November ist im ehemaligen Kraftwerk Mitte in Berlin die Ausstellung "Realstadt" zu sehen sein. Aus ganz Deutschland werden hier Modelle und Projekte zum Thema "Wünschen als Wirklichkeit" zusammengefügt. Nach einem bundesweiten Aufruf wurden Vorschläge aus den Kommunen, Planungsbüros und Hochschulen, aber auch von Einzelinitiativen eingereicht. Daraus wurden realisierte Konzepte, aber auch gescheiterte Wettbewerbe und Dokumentationen von Partizipationsprozessen oder kühne Einzelthesen ausgewählt, die nun vorgestellt werden. Städte sollen als architektonische, aber auch soziale und utopische Räume vorgestellt werden und ein Diskurs über Theorie und Praxis angeregt werden, in dem die Maßstäbe, Ziele und Ansprüche all der Wünsche auf die Probe gestellt werden. Auch die IBA Lausitz wir dort mit einem Beitrag vertreten sein. Beispielhaft für den IBA-Prozess werden die Entwürfe und das Modell des Landschaftsprojekts "Hand", das der LandArt-Künstler Charles Jencks mit dem Landschaftsarchitekten Andreas Kipar am Altdöberner See realisieren will, präsentiert. Die Ausstellungseröffnung findet am 1. Oktober um 19 Uhr im Kraftwerk Mitte, Köpenicker Straße 70, statt. |
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(8) Auf IBA-Tour in den Herbst:Vom Mars zu neuen Seen und IndustriegigantenNoch bis zum 31. Oktober laufen die öffentlichen IBA-Touren zu besonderen Orten im IBA-Land. Schon gleich zu Beginn ihrer zehnjährigen Laufzeit hat die IBA dieses Angebot, in Begleitung qualifizierter Führer in die bizarren Welten des aktiven Tagebaus zu wandern, im neu entstehende Lausitzer Seenland in See zu stechen sowie zu verschiedenen IBA-Projekten zu fahren, entwickelt und seither stetig ausgebaut. Das neueste Angebot: Touren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Auch das Interesse an den Touren ist stetig gestiegen. Haben im Jahr 2000 ca. 1.000 Besucher daran teilgenommen, waren es 2009 ca. 8.250. Bis August diesen Jahres waren trotz der zum Teil widrigen Wetterverhältnisse bereits 6.150 Menschen mit der IBA auf Tour. Nun zum Abschluss der IBA zieht die Nachfrage nochmal ordentlich an. Aktuelle Tourentermine sind online einsehbar oder können unter Telefon 035753-26 10 sowie per Mail an tourismus@iba-see.de abgefragt werden. Kleiner Tipp: die Bustour "Auf der Energie-Route unterwegs" am 2. Oktober. Über das Saisonende hinaus können sich Interessierte natürlich auch individuelle Touren zusammenstellen lassen. |
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(9) Ausstellungsrundgang auf den IBA-Terrassen:Die Neueroberung einer LandschaftMit 30 Projekten begleitete die IBA den Wandel in der Lausitz und entwickelte Zukunftsszenarien für die neue Landschaft nach dem Tagebau. Die Abschlussausstellung unter dem Titel "Die Neueroberung einer Landschaft" zieht Bilanz zum IBA-Prozess und lässt mehr als zehn Jahre Revue passieren. Bis Ende Oktober ist sie noch täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet und kostenfrei zugänglich. |
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(10) Lausitzer Naturwunder erleben:Vogelzug im Sielmann-ReichIn in den Herbstmonaten ist in der Gegend rund um Luckau ein besonderes Naturschauspiel zu beobachten: Tausende Kraniche und zehntausende nordische Wildgänse übernachten hier. Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen macht es möglich, die majestätischen Vögel aus der Nähe zu beobachten, und bietet Führungen zu den Schlafplätzen und weitere Veranstaltungen rund um den Vogelzug an. Noch bis zum 24. September können Sie um 6 Uhr an einer morgendlichen Exkursion zum „Kranicherwachen“ teilnehmen. Ebenfalls täglich beginnt um 10 Uhr im Naturparkzentrum Wanninchen eine Exkursion zu den Äsungsflächen der Kraniche. Um 15 Uhr besteht die Möglichkeit, in Wanninchen einen Naturfilm zu sehen, um dann ab 17.30 Uhr den Einfall der Kraniche in ihre Schlafplätze zu beobachten. Noch bis Ende Oktober werden die abendlichen Wanderungen jeden Mittwoch und Samstag fortgeführt. In der ersten Oktoberhälfte beginnen sie um 17.00 Uhr, in der zweiten um 16.30 Uhr. |
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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13 |
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