Projekt 26: Landschaftskunstwerk "Die Hand" AltdöbernKunstwerk aus der Kippe |
|||||
Viele Ortschaften in der Lausitz sind durch die Braunkohle verschwunden, wurden abgebaggert. Andere Orte wurden von ihren Nachbardörfern getrennt und lagen irgendwann am Rande einer sandigen Grube und isoliert in der Mondlandschaft. Auch zwischen den früher benachbarten Orten Altdöbern und Pritzen klafft heute ein riesiges Loch, das sich langsam in den Altdöberner See verwandelt. Zukünftig soll hier ein großes Landschaftskunstwerk in Form einer überdimensionalen Hand die verlorene Verbindung zwischen den Orten symbolisch wieder aufnehmen. |
|||||
AUSGANGSSITUATIONDer Tagebau Greifenhain wurde 1992 stillgelegt und hinterließ eine zerstörte Landschaft. Am Ortsausgang von Pritzen steht heute noch ein Verkehrschild mit dem kleinen Geradeaus-Pfeil und der Aufschrift »Altdöbern 3 km« – aber es steht heute unmittelbar an der Tagebaukante. Die Straße, die nach Altdöbern führte, existiert nicht mehr. Zwischen den beiden ehemaligen Nachbardörfern klaffte ein Loch wie eine Wunde in der Landschaft. Auch wenn die staubige Grube allmählich zu einem See wird und beide Orte so eine neue Qualität hinzugewinnen, bleibt der Verlust für die Bewohner doch schmerzlich spürbar – alleine schon weil die Entfernung zum Nachbarort durch die weggefallene Direktverbindung nun zwölf Kilometer beträgt. |
|||||
PROJEKTVERLAUFDas IBA-Projekt »Die Hand« steht in direktem Zusammenhang mit dem IBA-Projekt »Kunstlandschaft Pritzen«, das unter anderem das Ziel hat, die durch den Tagebau unterbrochene Verbindung nach Altdöbern wiederherzustellen. Zunächst wurde die Idee eines schwimmenden Steges geprüft, die sich aufgrund geotechnischer Probleme als nicht umsetzbar herausstellte. Nach einer Rutschung am Altdöberner Ufer 2006, mit fast drei Millionen Kubikmetern Erde, entstand die Idee, diese Rutschung als Chance für die Neugestaltung der Uferkante zu begreifen. Deshalb lud die IBA 2007 den amerikanischen Architekturkritiker und Künstler Charles Jencks zu einem Besuch ein. Jencks entwickelte dann vor Ort die Idee für ein großes Landart-Projekt, das auf symbolische Art die Verbindung zwischen Pritzen und Altdöbern wiederherstellt. |
|||||
AUSBLICKDas Projekt ist geotechnisch machbar und kann in die laufenden Sanierungsarbeiten des einstigen Kippenmassivs durch die LMBV integriert werden. Die LMBV ist auch Auftraggeber des Entwurfs von Jencks und KLA. Das Seeufer bekommt durch dieses Landschaftskunstwerk einen ganz eigenen und unverwechselbaren Charakter im Lausitzer Seenland. |
|||||
Architektur & PlanungCharles Jencks ProjektpartnerGemeinde Altdöbern |
|||||
zurück | |||||
letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13 |
|||||